Die Geschichte

Die Geschichte des Hofs Isenbach nimmt ihren Anfang mit einem Landhandel im Frühling des Jahres 1818. Am 18. März jenes Jahres verkauft Schuhmacher Heinrich Gilg den Acker Rothenbirben am Isenbach an Jacob Frech. Dieser Acker ist etwa Drey Vierling gross und wird begrenzt durch die Isenbachstrasse, die Schachenstrasse, den Züriweg und die Rütistrasse und ist ideal geeignet für die Gründung eines Bauernbetriebs.

Auf Grund der bei den nahe zusammen stehenden Holzhäusern des Dorfes grossen Feuergefahr hatte der Regierungsrat nach dem Dorfbrand von 1783 verfügt, dass die Häuser in Zukunft nicht mehr so eng beisammen gebaut werden durften. Bei dem Brand waren damals 23 Häuser ein Raub der Flammen geworden, und so etwas Schlimmes sollte es nicht wieder geben. Dort wo die abgebrannten Häuser gestanden hatten, gab es also nur noch Platz für deren 17, das heisst, es waren etliche Bauernbetriebe gezwungen „auszusiedeln“, also ihre Höfe etwas ausserhalb des Dorfes neu aufzubauen. Dies ist vermutlich auch der Grund, weshalb der Hof Isenbach 1818 als Neubau nicht im Dorf selbst, sondern relativ entfernt vom Dorfkern in der Flur Roth Birrben entstanden ist.

Gebaut kann allerdings erst im Herbst werden, denn gemäss Kaufvertrag gehört die Ernte des Jahres 1818 noch dem Verkäufer. Das Gebäude wird als Bohlenständerkonstruktion erstellt, einer Bauweise, die aus dem Spätmittelalter stammt. Lange wurde darum vermutet, dass der Bau aus einer Zeit vor etwa 450 Jahren stammen könnte, was jedoch durch Eintragungen in den Grundbüchern Bonstettens und der Brandversicherung eindeutig widerlegt und 1818 als Baujahr bestätigt ist. Der Schatzwert des Wohnhauses beträgt 1400 Gulden, jener der Scheune 200 Gulden.

ROTENBIRBEN

Zum 200 jährigen Jubiläum  entstand ein Buch. Die Jubiläumsschrift ist eine äusserst spannende Rückschau in längst vergangene Zeiten.

ISBN/EAN: 9910000015427
Sprache: Deutsch
Umfang: 83 Seiten
Auflage: 1. Auflage 2018
Einband: kartoniertes Buch
Preis: CHF 17.50

>> Sie können das Buch hier bestellen

oder direkt bei der Stiftung per Email:
stiftung@rotenbirben.ch

Bereits vier Jahre später erweitert der in der Zwischenzeit zum Friedensrichter gewordene Jacob Frech den Hof durch Anbauten am Wohn- und am Scheunenteil. Wo sich der Anbau des Wohnhauses befunden hat ist nicht bekannt, denn er ist bereits 1841 wieder verschwunden. Die Scheune wird unter gleichem First gegen Norden hin erweitert und bergseits entsteht zur gleichen Zeit ein Waschhaus. Der Schatzwert dieses kleinen Massivbaus beträgt 150 Gulden.

Band II, Bild 29

Der Hof bezog sein Trinkwasser über eine Quelle, welche sich etwa 400 Meter oberhalb des Hofes im Gebiet Wolfen am Waldrand befindet. Das Quellnutzungsrecht teilen sich heute drei Parteien, wobei dem Hof Isenbach die Hälfte des Wassers zusteht. Die Zuleitung verläuft erst entlang des Waldes und anschliessend die Rütistrasse hinunter bis zum Hof. Das Quellwasser speist heute nur noch den vor dem Haus stehenden Brunnen mit der Jahrzahl 1830. Die Leitungen zum Wohn- und zum Waschhaus sind nicht mehr in Betrieb. Der Hof ist heute an die Wasserversorgung der Gemeinde angeschlossen.

1848 geht der Hof in den Besitz von Heinrich Frech über – wohl der Sohn von Jacob – der 1864 an der Westseite der Scheune ein Trotthaus (Obsttrotte) anbaut, was zeigt, dass auch Heinrich Frech weiterhin aktiv Obstbau betreibt. Dabei handelt es sich um den heute noch bestehenden Schleppdach-Anbau.

Auf dem Hof Isenbach wird 1864 eine eidgenössische Poststelle eingerichtet. Sie bleibt bis 1906 bestehen. Davon zeugen noch immer die vergitterten Fenster, zwei rechts neben dem Hauseingang und eines an der Südfassade.

Heinrich Frech ist nicht nur ein aktiver Obstbauer und Posthalter. Er kümmert sich auch intensiv um das Dorfleben, indemer 1879 das Amt des Finanzverwalters im frisch gegründeten Gemeindeverein übernimmt und bis 1887 innehat.

1906 wird der Hof an Gottfried Suter von Mettmenstetten verkauft. Nach dessen Tod 1934 folgt sein Sohn Ernst Suter. Ernst Suter und Sophia Hedinger sind am 14. März 1925 von Pfr. Wolfram Blocher getraut worden. Es sind dies die Eltern von Ernst Albert Suter, aus dessen Erbe die Stiftung Rotenbirben hervorgegangen ist.